Software Intelligence Talks überraschend gut besucht
 

Daniela: Wie kam es zu den SI Talks?

Sven: Vor der Pandemie hatten wir einmal im Jahr unseren Software Intelligence-Workshop im September, eine Präsenzveranstaltung mit ungefähr 120 Teilnehmern. Es war uns schnell klar, dass wir diesen Workshop 2020 nicht live durchführen würden können. Also haben wir ein alternatives Format gesucht, um eine möglichst interaktive Veranstaltung hinzukriegen. Eine virtuelle Durchführung ist vielleicht nicht innovativ, aber naheliegend, und das Format hat ziemlich eingeschlagen. 

Inwiefern?

Wir hatten im Vorfeld mit vielleicht 50 Teilnehmern gerechnet, dachten, viele hätten womöglich keine Lust auf einen weiteren virtuellen Vortrag. Aber wir hatten gleich bei unserem ersten Software Intelligence-Talk im Januar 150 Teilnehmer bis zur letzten Minute. Beim zweiten Talk waren es 120 Teilnehmer. 98 Prozent  haben uns die Rückmeldung gegeben, dass sich der Vortrag für sie gelohnt hat. Das hat uns wahnsinnig gefreut!

Wie sieht das Format der SI Talks konkret aus? Um was geht es da?

Die Software Intelligence Talks finden einmal im Quartal statt. Dabei sind Sprecher von der CQSE sowie immer ein Kunde, bei dem wir ein Projekt durchgeführt haben. Beim ersten SI Talk sprach Uwe Proft von der Munich Re gemeinsam mit einem unserer Gründer Dr. Elmar Jürgens über Kosten und Nutzen von Qualitätsanalysen. Beim zweiten Talk ging es um schnelles Feedback trotz langsamer Tests. Gesprochen hat, neben CQSE-Sprechern, Jeannette Wernicke von der Bayerischen Versorgungskammer. Die Talks finden immer an einem Mittwoch zwischen 10:30 und 12 Uhr statt. 

Warum nicht abends?

Wir haben uns bewusst gegen Abendveranstaltungen entschieden, weil die Themen für die Teilnehmer arbeitsrelevant sind und daher in die Arbeitszeit gehören. Eineinhalb Stunden sind ein guter Zeitslot, in dem man inhaltlich etwas unterbringen kann, den aber auch die meisten in ihren Kalendern freigeschaufelt kriegen. 

Wird das Format auch nach Corona fortgeführt?

Ja! Die SI Talks sind ein sehr teilnehmerfreundliches Format. Wir können breit einladen, und niemand muss für die Teilnahme eine Reise planen, jeder kann sich einfach an den PC setzen und los geht’s. Natürlich werden wir, voraussichtlich ab dem nächsten Jahr, auch unseren SI Workshop in Präsenz wieder aufleben lassen. Das wird dann aber ein Zusatzangebot zu den Talks. 

Wozu sollen die Talks dienen?

Die SI Talks sind eine Bühne, auf der wir viele spannende Themen nach außen tragen. Wir sind in der besonderen Situation, branchen- und technologieübergreifend tätig sein zu können. Mit den Vorträgen haben wir eine Plattform, auf der Kunden sehen können, was bei anderen Kunden funktioniert. Und das klappt auf dem eigenen Event einfach am besten, da wir hier genug Zeit haben. Denn unsere Kunden haben komplexe Herausforderungen. Um dem Rechnung zu tragen und dann noch Zeit für Diskussionen zu haben, sind die typischen Konferenz-Slots von 25 oder 45 Minuten zu kurz.

Welche Themen erwarten uns in den nächsten Monaten?

Im dritten Talk im September wird es um die Einführung von Quality Control gehen. Dann werden Erkin Bapisch von der Versicherungskammer Bayern und Christian Pfaller, Team Lead unserer Quality Control Services, sprechen. Darüber hinaus ist denkbar, dass wir Talks zu statischer Codeanalyse oder Clone Management haben, aber auch technologiespezifische Themen sind möglich: SAP, Simulink, Fragen rund um Cloudbetrieb, Nutzungsanalysen, Forschungsthemen… Es gibt eine große Bandbreite an Themen, die in Frage kommen. 

Ist es schwierig, Kunden als Sprecher zu gewinnen?

Vom Interesse und der grundsätzlichen Bereitschaft her nicht. Größere Probleme bereiten die vollen Terminkalender. (lacht) Und zum Schluss raus, wenn der Vortrag steht, wird es spannend, von den Firmen die inhaltliche Freigabe zu bekommen. Aber das hat bis jetzt auch immer funktioniert. Man muss nur früh genug anfangen, einen Vortrag zu planen. Grob gesagt ein halbes Jahr vorher, dann läuft der Prozess recht entspannt.

Was sind die „Lessons Learned“ nach den ersten Veranstaltungen?

Wir haben gelernt, dass das virtuelle Format gut funktioniert, dass man aber die Möglichkeit für Teilnehmer, untereinander zu kommunizieren, ausbauen kann. Im Januar benutzten wir ein „Zoom-Webinar“. Da konnten sich die Teilnehmer gegenseitig gar nicht sehen, nur die Vortragenden. Im Juli haben wir ein „Zoom Meeting“ ausprobiert. Damit konnten sich dann alle sehen und auch miteinander chatten. Das war transparenter und hat uns besser gefallen. Was ich überraschend fand und als eine Bereicherung empfinde, ist dass hier Fragen parallel zum Vortrag beantwortet werden können. Das hatte ich nicht erwartet, denn das gibt es bei Live-Vorträgen so nicht, da lenkt Getuschel eher ab.

Wie fühlt sich so ein SI Talk als Sprecher an?

Wir haben inzwischen viel Erfahrung mit virtuellen Vorträgen. 2020 hatten wir über 20. Da wird man routiniert. Klar fehlen die Gesichter. Man merkt nicht, ob noch alle dabei sind. Aber es besteht ja, wie schon erwähnt, die Möglichkeit, sofort Fragen im Chat zu stellen, die dann auch gleich von einem Kollegen beantwortet werden. Dass das so gut funktioniert, finde ich toll. Überhaupt die Kollegen…

… ja?

Der Ablauf bei uns intern, den finde ich supergut. Jeder hat sich mitverantwortlich dafür gefühlt, dass die Vorträge gut laufen. Ob es darum ging, jemandem mit Zoom zu helfen, der Probleme hatte, ob es Fragen waren, die im Chat beantwortet wurden oder das Revue-passieren-lassen des Vortrags auf Slack – es war eine tolle Zusammenarbeit, die mich ein bisschen an die vorpandemische Zeit mit Live-Vorträgen erinnert hat. So was auf die Beine zu stellen und dann darauf hinzufiebern, ohne zu wissen, ob es nicht vielleicht ein Flop wird – das hat wirklich Spaß gemacht. Vor allem, weil es kein Flop wurde. (lacht)